Mädchen das hustet

Erkältungswelle rollt an - Kinder und Babys betroffen

Homeschooling, geschlossene Kitas und Mund-Nasen-Schutz – die Corona-Schutzmaßnahmen haben im vergangenen Jahr dazu beigetragen, dass die Erkältungssaison sehr harmlos verlaufen ist. Die aktuelle Erkältungswelle bereitet Eltern nun Sorgen. Warum kommt es nach dem Corona-Lockdown vermehrt zu Erkältungen bei Kindern? Und welche Rolle spielen dabei die Schulen und Kitas?

Winter und Herbst ist Erkältungs- und Grippezeit – letztes Jahr sah das wegen der Corona-Schutzmaßnahmen jedoch anders aus. Denn: Die vielfältigen Schutzmaßnahmen boten nicht nur Schutz vor COVID-19, sondern auch vor Erkältungen und Grippeviren.

Mittlerweile hat sich die Situation jedoch verändert: Schulen haben geöffnet, in einigen Bundesländern ist sogar die Maskenpflicht während des Unterrichts aufgehoben. Veranstaltungen finden wieder statt und das öffentliche Leben ist fast wieder auf das Vor-Pandemie-Niveau zurückgekehrt. Was bedeutet das für die anstehenden Wochen und Monate? Wird es wieder vermehrt zu Grippefällen und Erkältungen kommen?

Erkältungswelle: Worauf sollten sich Eltern einstellen?

Eltern sollten sich darauf einstellen, dass ihre Kinder in dieser Grippesaison vermehrt krank werden können. Unter Umständen macht sich die Erkältungs- und Grippesaison sogar noch bemerkbarer als vor Corona. Grund hierfür ist, dass das kindliche Immunsystem durch die Corona-bedingten Einschränkungen sowie ausgebliebenen Infekte geschwächt und somit auch anfälliger ist. Das ist jedoch kein Grund zur Sorge: Meist handelt es sich bei den Erkrankungen glücklicherweise nur um leichte Erkältungen, die Kinder in der Regel nach ein paar Tagen überwunden haben.

Sind Kinder nach Lockdown häufiger krank?

Die Auswirkungen der Lockerungen der letzten Monate haben sich bereits abgezeichnet: So erfasste das Robert Koch-Institut (RKI) einen deutlichen Anstieg bei der Rate der allgemeinen Atemwegserkrankungen (ARE). Dabei sind zum jetzigen Zeitpunkt vor allem Kinder krank bzw. leiden an Erkältungssymptomen. Und das auf einem höheren Niveau als noch vor zwei Jahren. So zeigt die RKI-Kurve aktuell vor allem bei den 0-4-Jährigen einen starken Anstieg: In KW 39 beispielsweise eine ARE-Rate von 22,2% im Vergleich zu 8,6% im selben Zeitraum 2019. Auch bei den Kindern bis 14 Jahren geht die Erkältungskurve deutlich nach oben.1 Die RSV-Nachweise – sogenannte Respiratorische Synzytial Viren, die bei Babys und Kleinkindern weltweit der häufigste Auslöser von akuten Atemwegsinfektionen sind – liegen ebenfalls deutlich über den Werten der Vorjahre. Doch woher kommt dieser plötzliche Anstieg an Erkältungen in Corona-Zeiten?

Anstieg der Erkältungsviren durch Wiedereröffnung von Kitas und Schulen

Andere Länder, wie etwa China, haben dieses Szenario bereits vor einigen Monaten durchlebt. Nach einer langen Zeit des Corona-bedingten Lockdowns wurden in Hongkong Schulen und Kindergärten wieder geöffnet. Trotz der Tatsache, dass Hygienevorschriften weiterhin eingehalten wurden, kam es zu auffällig vielen Atemwegsinfekten in einer Klasse, sodass die Einrichtungen aufgrund vermehrt erkälteter Kinder nach dem Corona-Lockdown wieder schließen mussten.2

Auch in den USA hat ein Team aus Epidemiologen den Zusammenhang zwischen der Ausbreitung saisonaler Krankheiten (etwa Erkältungen) und sogenannten Nichtpharmazeutischen-Interventionen (NPIs) näher betrachtet. Unter NPIs versteht man z. B. die Corona-Regeln und Hygienemaßnahmen der vergangenen Monate. Das Ergebnis: Je länger NPIs anhalten, desto höher ist nach solchen Maßnahmen die Anfälligkeit für Infektionen.3 Auch hierzulande zeichnen sich ähnliche Entwicklungen in Kitas, Kindergärten und Schulen ab, viele Kinderarztpraxen hatten bereits im Sommer Hochbetrieb4 und diese Entwicklung hält auch im Herbst weiter an – besonders bei den unter Sechsjährigen gibt es viele Erkältungs-Erkrankungen5.

Nach ausgefallener Erkältungssaison: Das Immunsystem von Kindern muss nun lernen

Eine wahrscheinliche Begründung für die zunehmenden Erkältungen bei Babys und Kindern liegt in der Arbeitsweise des Immunsystems: Um gut zu funktionieren, ist es darauf angewiesen viel lernen zu können. Der Zustand im Lockdown und damit im „Social Distancing“ bedeutet nicht nur weniger Reize für die Kleinen selbst, sondern auch weniger Arbeit für ihre Immun-Abwehr. Dabei spielt der Kontakt zu Viren, Keimen und Co. für das kindliche Immunsystem eine wichtige Rolle, denn: Die Abwehr lernt erst durch den Kontakt mit Erregern, wie sie auf diese reagieren muss und speichert die Information dann im sogenannten immunologischen Gedächtnis ab. Dadurch kann das bei Kindern ansonsten noch sehr unerfahrene Immunsystem bei erneutem Kontakt mit bereits bekannten Erregern schneller und effektiver reagieren.

Befinden wir uns im Corona-Lockdown und wird das kindliche Immunsystem nicht mit Erkältungen konfrontiert, finden solche Immunreaktionen nur noch selten statt und müssen erst wieder erlernt werden. Damit kehrt sich der zunächst positive Nebeneffekt – ein Ausbleiben aller möglichen Viruserkrankungen wie eben auch der Erkältung – schnell um: Zirkulieren virale und bakterielle Infektionen unter Kindern, schlagen diese nach der langen Krankheitspause häufig viel stärker als gewohnt zu. Man spricht hier auch vom sogenannten Rebound-Effekt, der in der Medizin z. B. auch wieder auftretende und teilweise noch heftigere Symptome nach einer medikamentösen Therapie beschreibt.6

Aufnahme von Kindern in der Schule mit Maske

Gut gewappnet für die Erkältungssaison

Um in der aktuellen Erkältungssaison gut gewappnet zu sein, erfahren Sie in unserem Eltern-Ratgeber, was Sie bei Husten und Erkältungen von Säuglingen und Kindern tun und wie Sie deren Immunsystem stärken können. Wie sich die Erkältungs- oder Grippewelle 2021/2022 weiter entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Doch eines ist sicher: Mit zunehmender Normalität, bleibt auch die ein oder andere Erkältung nicht aus. Im Falle eines Erkältungshustens bietet Prospan® sowohl bei Säuglingen, Babys* und Kindern eine rasche Linderung der Beschwerden. Made in Germany – seit mehr als 70 Jahren.

*Bei Säuglingen unter einem Jahr Rücksprache mit dem Arzt halten.

Quellen
Engelhard Arzneimittel GmbH & Co. KG