Wie funktionieren unsere Atmungsorgane?
Wer unter Husten leidet, spürt es sehr deutlich, wie unangenehm Hustenreiz, störender trockener Husten oder natürlich ein Husten bei Kindern sein können. Doch wie funktionieren unsere Atmungsorgane überhaupt? Lernen Sie mehr über das Atmungssystem unseres Körpers, wo ein Medikament bei Bronchitis wirken soll, wo ein Hustenlöser zum Einsatz kommt oder wo sich bei Husten der Schleim löst.
Der Unterschied von Atmungssystem und Atmungsorganen
Alle körperlichen Komponenten, die an der Atmung beteiligt sind, werden Respiratorisches System oder auch Atmungssystem genannt. Die Atmungsorgane bestehen aus Nase, Mundhöhle, Luftröhre, Bronchien und Lungenbläschen.
Erwärmen, Befeuchten und Vorbereiten der Atemluft
In der Nase wird die Atemluft erwärmt, befeuchtet und so optimal für die Lungen vorbereitet. Auf der Nasenschleimhaut befinden sich winzige Härchen – die Zilien – und eine dicke Schicht Schleim. Zilien und Schleim reinigen die Atemluft. Die Zilien transportieren Schmutz und Staubpartikel, die im Schleim hängengeblieben sind, nach hinten zum Rachenraum. Zusammen mit dem Speichel werden die Schmutz- und Staubpartikel hier heruntergeschluckt. Nach diesem Anwärmen, Befeuchten und Reinigen gelangt die Luft in den Rachenraum, die Kammer hinter Nase und Mund. Der Rachen mündet in zwei Röhren: die Speiseröhre und Luftröhre. In letzterer wird die Luft zu den Lungen transportiert. Atmet man statt durch die Nase durch den Mund ein, wird die Luft nicht befeuchtet und gelangt ungereinigt in die Luftröhre. Deshalb ist es grundsätzlich besser, durch die Nase zu atmen.
Herausfiltern von Fremdkörpern und Schleim
Durch die Luftröhre strömt die Luft in die Bronchien. Als Bronchien bezeichnen wir den Übergang von der Luftröhre zur Lunge. Sowohl die Luftröhre als auch die Bronchien sind mit zahllosen feinsten Flimmerhärchen ausgekleidet, die sich ständig Richtung Mund bewegen. So werden kleine Fremdkörper und Schleim herausbefördert. Am Ende der Luftröhre teilen sich die Kanäle der Bronchien und bilden ein feines Röhrensystem mit unzähligen baumähnlichen Verästelungen. Diese gehen in die Lungenbläschen über, die auch Alveolen genannt werden. Die Lunge besteht aus über 300 Millionen dieser winzigen Lungenbläschen. Würde man alle Lungenbläschen einer Lunge nebeneinander ausbreiten, würde dies die Fläche eines halben Tennisplatzes ausmachen! Diese Fläche ist nötig, um möglichst viel lebenswichtigen Sauerstoff gleichzeitig in den Körper aufzunehmen. Die Lungenbläschen sind von einem dichten Netz allerkleinster Blutgefäße, den Kapillaren, umgeben. Die eingeatmete Luft dringt bis in die Alveolen vor. Hier findet der Austausch von Sauerstoff aus der Atemluft und dem Kohlendioxid statt, das durch den Verbrauch im Körper entstanden ist.
Austausch von Sauerstoff gegen Kohlendioxid
Das Blut in den Kapillaren kommt von den Organen und enthält viel Kohlenstoffdioxid, das ein Abfallprodukt unseres Körpers ist und entsorgt werden muss. Der Sauerstoff aus den Alveolen hingegen muss zu den Organen gelangen, denn diese brauchen Sauerstoff, um zu funktionieren. Es wird also Sauerstoff gegen Kohlendioxid ausgetauscht.
Fassungsvermögen unserer Lungen
Dieser Prozess läuft völlig automatisch durchschnittlich elf Mal in der Minute ab. Husten, Hustenreiz oder trockener Husten können also entstehen, wenn die für uns so normalen und dennoch so faszinierenden Vorgänge in unserem Körper gestört sind. Zahlenmäßig benötigt ein erwachsener Mensch an einem Tag ungefähr 9.000 Liter Atemluft. Wir atmen mit jedem Atemzug ungefähr einen halben Liter Luft ein und aus. Das bedeutet, dass durchschnittlich acht Liter Luft pro Minute eingeatmet werden. Hier gibt es einen sehr großen Unterschied zu der Menge bei jungen Menschen: Diese können bei großer Anstrengung bis zu 120 Liter pro Minute einatmen. Im Vergleich zu uns Menschen atmen Hunde übrigens 18 Mal in der Minute, Katzen 30 Mal und Meerschweinchen atmen sogar 90 Mal pro Minute!